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VERBAND DEUTSCHER EISENBAHN-INGENIEURE E.V.
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VDEI-bezirk

Hannover

 

Am Donnerstagabend, den 12.09.  trafen sich 13 von den insgesamt 17 Teilnehmer zu einem ersten Kennenlernen im Hotel in Karlsruhe. Es wurde einige Einzelheiten der Reise besprochen, insbesondere das Umsteigen in Paris am nächsten Tag. Auch Fragen rund um den Interrail Pass, das war nämlich unsere Fahrkarte für die Reise, wurden gemeinsam erörtert. Diese Form der Fahrkarte war für alle absolutes Neuland und auch schon im Vorfeld der Reise gab es so manches Telefonat bezüglich der Einrichtung des Passes auf dem Smartphone. Am Ende konnte aber alles geklärt werden, dennoch sollte uns der Pass im Verlauf der Reise noch so manchen spannenden Moment bescheren.

Am Freitag starteten wir dann pünktlich mit dem TGV nach Paris, Station Gare de l’Est. Zur Weiterfahrt war ein Wechsel zum Bahnhof Gare Montparnasse erforderlich. Wir hatten zwei Stunden Zeit, um auf verschlungenen Wegen die richtige Metro zu finden, die uns in gut 20 Minuten zum Bahnhof Montparnasse brachte. Dort war dann noch Zeit genug, sich in dem modernen Bahnhof je nach Belieben zu versorgen. Rechtzeitig zur Abfahrt des TGV nach Hendaye an der franz./spanischen Grenze begaben wir uns zum Bahnsteig und versuchten mit unserem digitalen Ticket des Interrail-Passes (Bahn-Flatrate für Europa) durch die Sperren zu kommen. Leider Fehlanzeige! Das dortige Personal gab uns zu verstehen, dass das nicht die richtige Fahrkarte sei. Ratlosigkeit und wachsende Nervosität, bis wir dann nach hektischem Wortwechsel mit dem Personal herausbekamen, dass man die Platzreservierung sehen wollte. So haben wir es dann gerade noch geschafft. Aber ein so früher Schock gleich zu Beginn der Reise musste nicht unbedingt sein. Die Fahrt verlief fast planmäßig. Mit einer knappen halben Stunde Verspätung wegen eines herrenlosen Gepäckstückes im Bahnhof Bayonne (ein auch hierzulande nicht unbekannter Verspätungsgrund) kamen wir in Hendaye an. Hier startete unsere Reise durch den grünen Norden Spaniens. Von Hendaye ging es mit einer Art S-Bahn der Eisenbahngesellschaft Euskotren weiter, bis wir am frühen Abend unser Tagesziel San Sebastian erreichten. Nach kurzem Einchecken im Hotel zog es alle so schnell wie möglich in die Stadt, nicht nur um ein Restaurant für das Abendessen zu finden, sondern auch, um noch ein wenig die Abendstimmung an der wunderschönen Bucht mit herrlichem Sandstrand von San Sebastian genießen zu können.

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                                                   Bucht von San Sebastian

Am Samstagvormittag war dann noch etwas Zeit, San Sebastian mit seinen wunderschönen Bauwerken weiter zu erkunden. Mittags starteten wir mit der S-Bahn Richtung Bilbao. Es gab sehr viele Haltestellen, teils auf Stationen, wo die Zeit vor mehr als 30 Jahren stehen geblieben schien, z.T. aber auch sehr moderne Stationen. Und - es wurde viel gebaut an der Strecke. Der Ausbau des Nahverkehrs ist also auch hier ein Thema. Nach zweieinhalb Stunden Fahrt erreichten wir Bilbao, die größte Stadt der autonomen Gemeinschaft Baskenland. Schon gleich nach Verlassen der modernen Station spürten wir das lebendige Treiben einer pulsierenden Großstadt.

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                                                         Bahnhofsgebäude Bilbao la Concordia

Der Weg zum Hotel war nur kurz und danach konnte jeder auf seine Weise und seinen Interessen folgend die Stadt erkunden und genießen. Viele nutzten für einen Überblick erst mal den Hop on Hop off Bus, mit dem man einen ganzen Tag auf einer festen Route durch die Stadt fahren und jederzeit aus- und wieder einsteigen kann. Einen sehr guten räumlichen Gesamtüberblick über die Stadt bekam man bei einem Besuch auf dem Mont Artxanda, quasi der Hausberg der Stadt, der über eine Standseilbahn bequem erreicht werden kann. Neben den vielen historischen Bauten ist die Stadt durch viele interessante und moderne Bauwerke mit z.T. außergewöhnlicher Architektur geprägt, allen voran das Guggenheim-Museum.

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                                                           Guggenheim Museum

Schon von außen kann man dieses Gebäude wegen seiner einzigartigen Formen nur als Kunstwerk wahrnehmen. Und auch die Exponate verschiedener Künstler im Museum sind so einzigartig und außergewöhnlich wie das gesamte Bauwerk. Ganz im Gegensatz dazu erscheint da die Altstadt mit ihren engen und verwinkelten Gassen mit vielen Restaurants und kleinen Läden mit unterschiedlichstem Angebot von Mode über Handwerkliches bis hin zu Souvenirs. In einem der Restaurants haben wir uns dann auch am zweiten Abend in Bilbao zu einem gemütlichen Abend unserer inzwischen vollständig gewordenen Gruppe getroffen. 

Am Montagmorgen starteten wir vom Bilbao la Concordia, einem über 100 Jahre alten Bahnhof mit einer wunderschönen im Jugendstil gestalteten Außenfassade mit der FEVE - Ferrocarriles de Via Estrecha - zu Deutsch Schmalspurbahnen. Auch hier galt es zunächst, wie auf der gesamten Strecke, durch die Zugangssperren zu gelangen. Dafür bekamen wir dann nach Vorzeigen unseres elektronischen Tickets auf dem Handy eine extra Zugangskarte, mit der wir dann durch die Zugangssperren gelangen konnten. Das Reisen mit dem Interrail-Pass hat, zumindest in Spanien, eben seine Besonderheiten.

Das Fahrzeug war ein zweiteiliger Dieseltriebwagen schon etwas älterer Bauart. Die Fahrt aus Bilbao heraus führte zunächst an etlichen verlassenen Industrieanlagen vorbei, bevor es dann nach und nach immer grüner und die Landschaft auch immer bergiger wurde. Da musste sich das alte Dieselfahrzeug schon manchmal ganz schön anstrengen, um die Berge hinaufzukommen.  Die Fahrt ging zunächst bis Santander, wo wir umsteigen mussten, um bis Torrelavega zu gelangen. Diese halbstündige Fahrt wird den meisten von uns als ausgesprochene Schaukel- oder Wackelfahrt in Erinnerung bleiben. Die Toleranzen in der Gleisgeometrie sind offensichtlich etwas großzügiger als hierzulande. Trotz max. Geschwindigkeit von 80 km ruckelte es doch recht heftig im Triebwagen.

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                                                              Dieseltriebzug FEVE

Von Torrelavega aus ging es dann weiter mit dem Omnibus, der uns nach 15minütiger Fahrt direkt vor unserem Hotel am Zielort Santilana del Mar absetzte. Santilana del Mar ist eine Kleinstadt und zählt mit seinem gut erhaltenen Jahrhunderte alten Ortskern zu den schönsten Städten Spaniens, auch wenn sie nicht direkt am Meer liegt, wie der Name zunächst vermuten lässt. Wir konnten dann den Nachmittag und auch den nächsten Vormittag nutzen, um diese interessante Stadt zu erkunden und uns dabei ein Stück weit in eine längst vergangene Zeit hineinversetzen. 

Am frühen Dienstagnachmittag ging es dann mit der Taxe zunächst zurück bis nach Torrelavega und von dort aus weiter mit der Schmalspurbahn auf einer knapp zweistündigen Fahrt bis nach Llanes, einer Stadt, die tatsächlich am Meer liegt. Am späten Nachmittag am Hotel angekommen, waren wir alle erst mal schwer beeindruckt und begeistert von der Lage direkt an der Steilküste und einer kleinen Badebucht. Am Abend wurde erst mal der Ort und der kleine Hafen erkundet und jeder hat dabei dann auch sein Restaurant für das Abendessen gefunden. Bei der Restaurantsuche gibt es in Spanien die Besonderheit, dass man meistens erst um 20 Uhr oder 20:30 Uhr Essen bestellen kann. Da ist dann schon mal ein bisschen Geduld oder auch Durchhalten erforderlich. Bei strahlendem Sonnenschein konnten wir den nächsten Vormittag bei einem Spaziergang entlang der Steilküste oder durch die Stadt ausgiebig genießen.

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Unsere Reisegruppe                                                                            Unser Hotel in Llanes

Am Mittwochnachmittag ging es weiter mit dem Zug bis Oviedo, der Hauptstadt der Provinz Asturiens. Es war eine herrliche Fahrt durch eine wunderschöne Landschaft. Auf der rechten Seite das Kantabrische Gebirge mit etlichen über 2000m hohen Bergen und links das flache Land mit gelegentlichen Ausblicken auf das Meer. Die späte Ankunft in Oviedo ließ bis auf einen kleinen Spaziergang durch die Stadt einschließlich Restaurantbesuch nur wenig Zeit für weitere Aktivitäten.

Am nächsten Donnerstagmorgen ging es schon sehr früh weiter mit dem Zug zunächst bis Ferrol und nach dem Umsteigen weiter bis nach Santiago de Compostella, dem westlichsten Ort unserer Reise durch Nordspanien. So war zumindest der Plan. Doch es kam etwas anders. Nachdem wir etwa die Hälfte der Strecke bis Ferrol zurückgelegt hatten, hieß es bei dem planmäßigen Halt in Ribadeo „Alles aussteigen!“. Wie es dann weitergehen sollte, blieb zunächst unklar, emsig telefonierendes Bahn-Personal deutete aber schon auf eine „Unregelmäßigkeit im Betrieb“ hin. Irgendwann wurde dann klar, dass der vor uns liegende Streckenabschnitt wegen Steinschlag gesperrt werden musste und wir die Fahrt bis Ferrol mit einem Bus fortsetzen werden, zunächst noch ohne Angabe einer zeitlichen Perspektive. Nach ca. 2 Stunden Wartezeit kam dann tatsächlich der Bus und brachte uns bis nach Ferrol, wo wir gerade noch rechtzeitig unseren Anschlusszug nach Santiago de Compostella erreicht haben. Erleichtert erreichten wir dann gegen 17 Uhr unser Tagesziel und nach kurzem Fußweg auch unser Hotel. Natürlich zog es die meisten von uns zunächst mal in die Altstadt und zur bekannten, dem Apostel Jakobus geweihten über 800 Jahre alten Kathedrale, die allerdings im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert wurde, was auch an den unterschiedlichen Baustilen zu erkennen ist. Im Innenraum dominiert vor allem der vor etwa 400 Jahren errichtete barocke Altar. Der große Platz vor der Kathedrale ist das heiß ersehnte Ziel bzw. Treffpunkt vieler Pilger aus aller Welt. Wir mit unserer Gruppe waren zwar keine Pilger im eigentlichen Sinne, aber man könnte uns als Railwaypilgrims bezeichnen. Immerhin hatten wir ab San Sebastian bis zu diesem Ort schon gut 700 km mit der Bahn zurückgelegt.

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                                                Kathedrale Santiago de Compostella

Der zweite Tag wurde für weitere Erkundungen genutzt, z.B. bei einer Rundfahrt mit der Bimmelbahn, die z.T.  auch durch das moderne Santiago de Compostella mit ebenso moderner Architektur führte. Den Abend haben wir mit allen Teilnehmern in gemütlicher Runde verbracht, denn es war auch der letzte gemeinsame Abend, bei dem wir uns noch mal über das Erlebte austauschen und die Reise Revue passieren lassen konnten.

Am Samstagmorgen starteten wir mit dem Hochgeschwindigkeitszug zunächst bis Madrid. Bei diesen Fahrten im Fernverkehr erfolgt in Spanien eine Gepäck- und Personenkontrolle wie auf Flughäfen, auch mit stichprobeartigen Einzelkontrollen, wovon aus unserer Gruppe gleich drei Teilnehmer betroffen waren. Dafür gab es Gott sei Dank keine Probleme mit der Fahrkarte. Am ersten Unterwegshalt in Orense haben wir uns schon von zwei Teilnehmern verabschiedet, die noch ein wenig in Nordspanien bleiben wollten und ihre Reise mit dem Mietwagen fortgesetzt haben. Pünktlich haben wir dann Madrid erreicht, wo sich ein weiteres Ehepaar verabschiedete, um die Heimreise mit dem Flugzeug fortzusetzen. Trotz der vier Stunden Aufenthalt in Madrid blieb kaum Zeit, ein wenig die Umgebung des Bahnhofs zu erkunden, bzw. wir haben uns gar nicht so recht getraut. Der Bahnhof ist recht unübersichtlich, noch verstärkt durch umfangreiche Bauarbeiten im gesamten Bereich. Die Gruppe hatte sich sogar für fast eine Stunde verloren, da wir unterschiedliche Wege von dem Bahnsteigbereich in den allgemeinen Bereich genommen hatten. So haben wir uns eine ruhige Ecke gesucht und uns für den zweiten Teil der Tagesetappe versorgt. Spät abends gegen 23:30 Uhr erreichten wir den Bahnhof Irun an der span./französischen Grenze. Mit der Taxe ging es dann in 15 Min über die Grenze zu unserem Hotel im französischen Grenzort Hendaye.

Am Sonntag, 22.09. hieß es dann „Auf zur letzten Etappe“ mit dem TGV von Hendaye aus über Paris zurück bis nach Karlsruhe. Auf der Fahrt von Hendaye bis Paris kam noch mal etwas Unruhe auf, weil der Zug mehr und mehr Verspätung aufbaute und unsere Umsteigezeit (mit Bahnhofswechsel) in Paris so langsam dahinschmolz. Von den ursprünglichen und komfortablen 1 Stunde 40 Min blieben nur noch 65 Minuten übrig. Da half nur noch eins: Sich konzentriert und diszipliniert auf den Weg machen, ein wenig Ortskenntnis hatten wir ja schon bei der Hinreise bekommen. Nach 50 Min standen wir dann überglücklich in der Haupthalle vom Gare de l’Est und haben uns erst mal selbst kräftig applaudiert. Ganz entspannt erreichten wir den TGV nach Karlsruhe, wo wir pünktlich gegen18:30 Uhr eintrafen. Den Abend haben wir noch in gemütlicher Runde in einem Restaurant ausklingen lassen.

11 Tage waren wir zusammen in einer Gruppe von 17 Teilnehmern unterwegs. Es war eine wunderschöne und vor allem sehr abwechslungsreiche Reise. Wir sind mit dem Zug durch unterschiedlichste Landschaften gefahren vom grünen Flachland bis fast ans Hochgebirge und dann wieder dicht am Meer entlang. Die besuchten Städte vom beschaulichen mittelalterlichen Santilana del Mar bis hin zur pulsierenden Metropole Bilbao haben uns ebenso begeistert. Und wir haben natürlich ganz viel Eisenbahn mit all seinen Fassetten kennengelernt. Ab Karlsruhe und wieder zurück sind wir insgesamt ca. 3.900 km Bahn gefahren, davon ca. 650 km auf Schmalspurbahnen.

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Quelle Internetseite www.KartePlan.de mit Erläuterungen durch Ulli Beyer

Übersichtskarte

Die Besonderheiten bei den Fahrkarten und der Zugang zu den Bahnsteigen waren unsere ersten Erfahrungen. Wir haben die verschiedenen Fahrzeuge kennen gelernt, wie den Hochgeschwindigkeitszug des franz. TGV, die Hochgeschwindigkeitszüge Alvia und AVE der spanischen Eisenbahngesellschaft Renfe, über moderne S-Bahn-Triebzüge der Euskotren im Großraum Bilbao bis hin zu den z.T. schon etwas in die Jahre gekommenen Dieseltriebzügen der FEVE auf der Schmalspurbahn. Auch der Streckenzustand an so mancher Stelle wird, wie zuvor beschrieben, in Erinnerung bleiben. Und wir konnten großartige Bahnhofsgebäude bestaunen, allen voran die schöne Fassade des Bahnhofs Bilbao la Concordia. Tja, und die Unregelmäßigkeiten im Bahnbetrieb durften natürlich auch nicht fehlen mit Verspätungen, Streckensperrungen und Busersatzverkehr, aber trotzdem gab es nie verpasste Anschlüsse oder andere größere Probleme.

Alles in allem war es eine tolle Reise, die sehr reich an unterschiedlichen Eindrücken war. Wir haben eine schöne Zeit miteinander verbracht und ich denke, alle sind zufrieden und mit einem Koffer voller schöner Erinnerungen nach Hause zurückgekehrt.  

Quellnachweise:

Foto Guggenheim Museum: Werner Brandenstein, alle anderen Fotos: Ulli Beyer

Autor: Ulli Beyer

 

 

 

10. bis 15.06.2024 | VDEI-Reise nach Freiburg 

Am Montagmorgen ging es für 12 VDEI-Mitglieder auf eine Erlebnisreise ins schöne Freiburg und Umgebung. Die VDEI-Reise wurde von Dietmar Lücking mit Unterstützung der in Freiburg ansässigen Firma „Schwarzwald Connection“ geplant.

Die Fernzüge waren nahezu pünktlich und so konnten wir wie geplant am Nachmittag im historischen Gasthaus und Hotel „Schiff“ in Freiburg einchecken. Um 17:30 Uhr stand für den ersten Eindruck eine 1,5-stündige Stadtführung an, die danach im historischen Gasthaus „Großer Meyerhof“ mit badischen Spezialitäten beendet wurde.

Frisch gestärkt ging es am Dienstag mit Bahn und Bus zum Hausberg „Schauinsland“. Schon die Auffahrt mit der Schauinslandbahn, der ersten Personenseilbahn der Welt, die nach dem Umlaufprinzip gebaut wurde, war grandios! Bei bestem Wetter hatten wir einen wunderbaren Blick über Freiburg bis weit in die Vogesen und zu den Schweizer Alpen. Seit ihrer Eröffnung 1930 gilt diese technische Ingenieurskunst als Pionierleistung und als Vorbild für alle weiteren Kleingondelsysteme. Die vielen erhalten gebliebenen Original-Bauteile machen sie bis heute zu einem erlebbaren technischen Denkmal. Auf einer Streckenlänge von 3.600 m werden 746 Höhenmeter bewältigt.

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Der späte Nachmittag brachte uns ein Highlight der besonderen Art. Wir wurden ab 16 Uhr auf höchst unterhaltsame Art von „Prof. Dr. Gerstenkorn“ durch die in Freiburg ansässige Brauerei „Ganter“ geführt. Die Brauerei wurde schon 1865 gegründet und wird bis heute als Familienunternehmen geführt. Im Anschluss gab es nach etlichen gelaufenen Metern und einigen Bierproben in der tollen Atmosphäre des alten Kesselhauses ein zünftiges Abendessen mit Schäufele und Kartoffelsalat.

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Am Mittwoch fuhren wir mit der Bahn am Kaiserstuhl vorbei nach Breisach, wo wir gegen Mittag am Rheinanleger das Fahrgastschiff „Weinland Baden“ bestiegen und es uns wahlweise auf dem Ober- oder Unterdeck bei herrlichem Sonnenschein bequem machten. Die beschauliche Schiffstour führte über Rhein und Altrhein und wurde durch ein üppiges und leckeres Spargelbuffet auch zu einem kulinarischen Hochgenuss.

Nach der Ankunft am Anleger führte uns ein kurzer Fußweg durch die hübsche Kleinstadt zur Sektkellerei „Geldermann“. Dort wurde uns bei einem 1,5-stündigen Rundgang die hohe Kunst der Sektherstellung erklärt. In weitläufigen Gewölbekellern gärt und reift hier der Sekt. Die Gärung dauert ca. 8 Wochen, der Druck in der Flasche erhöht sich dabei auf 5 atü. Der Sekt reift langsam bei beständig 13 Grad auf der Hefe. Die Mindestreifezeit von 12 Monaten wird immer überschritten, damit sich die feinen Aromen noch besser entfalten und der Sekt seine Vollkommenheit erreicht. In der Zeit werden per Hand durch erfahrene Mitarbeiter die Flaschen täglich jeweils um eine Achtel Drehung gedreht. Letztendlich perlen in jeder Flasche 1 Million feine Bläschen und in ihr stecken ca. 1,25 kg Weintrauben.

Gegen 17 Uhr in Freiburg zurück, hatten unsere Frauen endlich etwas Zeit zum Shoppen, bevor am Münsterplatz unterhalb des Freiburger Münsters der Tag bei einem leckeren Abendessen im „Rappen“ ausklang.

Am Donnerstag ging es mit der Höllentalbahn ab Freiburg Hbf in 45 Minuten zum Titisee. Bei einer Länge von 25 km steigt die Bahn hier von 265 m auf 885 m und weist im Abschnitt bei Hinterzarten eine Steigung von 57 Promille auf. Damit ist diese Strecke die steilste Hauptbahn Deutschlands.

In Titisee angekommen, teilte sich die Gruppe auf. Während der eine Teil sich gemütlich in den vielen Geschäften und Souvenirshops vergnügte, wanderte die sportliche Abteilung einmal 7,5 km um den Titisee bei herrlichstem Wetter herum. Gemeinsam ging es nach Freiburg zurück. Abschluss des schönen Tages bildete die historische „Sichelschmiede“ auf der Freiburger Insel.

Der Freitag führte uns mit Zug und Bus nach Staufen. Dieser hübsche Weinort beheimatet die berühmte Brennerei „Schladerer“, die uns bei einer 2-stündigen Führung gezeigt wurde. Seit 1844 werden hier aus regionalen Früchten die edelsten Brände hergestellt. Eine Schnapsverkostung beendete einen rundum gelungenen Ausflugstag.

Den Abschiedsabend verbrachten wir dann gemeinsam im Restaurant in unserem Hotel „Schiff“. Alles war so arrangiert, dass wir ab 21 Uhr gemeinsam den Start zur Fußball-EM schauen und nach dem Sieg auf die deutsche Mannschaft anstoßen konnten.

Samstag nach dem Frühstück hieß es dann Abschied nehmen. Wir haben eine tolle Zeit miteinander verbracht, sehr viel unternommen, Interessantes gesehen und erfahren. Der ganzen Reisegruppe war klar, dass auch im nächsten Jahr wieder eine Gruppenreise angeboten werden muss.

Autor: Dietmar Lücking